Ich bin dann mal offline. Tatsächlich?

24.03.2017 00:00

Diese Woche konnten wir es in verschiedenen Zeitungen lesen. Smartphone, TV, Tablet, Computer…. Wann immer sie können, starren Jugendliche auf einen Bildschirm. Nur die Jugendlichen? Immer länger, immer öfter werden elektronische Medien genutzt. Auch Erwachsene unterliegen der Versuchung möglichst oft online zu sein und können nicht widerstehen. Noch kurz die Mails checken - nachsehen, ob im Gruppenchat was gegangen ist – die Fussballresultate gucken – das Wetter für morgen abklären – kurz posten, was gerade auf den Tisch kommt - ...

Weiter las ich einen Artikel über die tägliche Dosis Hass im Internet und dass dort schlechtes Benehmen an der Tagesordnung sei. Dies schwappe leider bereits ins reale Leben über. Die Sozialen Medien fördern die Enthemmung und verändern unser Gefühlsempfinden. Das ist schon sehr besorgniserregend.

Als mich heute Vormittag dann noch ein Auto von rechts beinahe gerammt hätte – Fahrer am Handy –  und ich tatsächlich im Innersten einen gröberen Anflug von mittlerer Aggression verspürte, habe ich den Entschluss gefasst, dass ich ab heute Nachmittag bis Montagmorgen offline gehen werde. Natürlich erst, nachdem ich noch schnell meinen Blog via Soziale Medien veröffentlicht habe. Wir werden an einen Ort im Tessin fahren, wo wir kein Internet/WLAN, kein TV, etc. haben. Das macht den Vorsatz natürlich leichter.

Eben kommt mir in den Sinn, wenn ich das ganze Wochenende offline sein werde, darf ich mein Tablet unter keinen Umständen Zuhause vergessen. So kann ich wenigstens Musik hören, lesen oder schreiben… Zudem, auf dem Weg in den Süden gibt es hoffentlich irgendwo eine Raststätte mit WLAN – Dann kann ich nochmals kurz checken, ob in der Welt wieder etwas Katastrophales passiert ist oder mich bereits jemand im Gruppenchat vermisst hat, bevor ich in der Versenkung verschwinde.

Ganz schön konsequent, nicht?

 

Kontakt

Sarganserland aktuell - Blick über den Tellerrand sandra.buesser@catv.rol.ch